Stichprobe #
Eine Stichprobe ist ein Teil der Grundgesamtheit, über die im Zuge empirischer sozialwissenschaftlicher Forschung etwas ausgesagt werden soll. Eine Stichprobenziehung ist bei Wahrscheinlichkeitsauswahlen erforderlich. Auf Grundlage der Stichprobe wird versucht, Erkenntnisse über die Grundgesamtheit zu erlangen. Alle Objekte, über die eine Aussage getroffen werden soll, werden als angestrebte Grundgesamtheit bezeichnet. Alle Objekte, die real die Chance haben, Teil der Stichprobe zu sein, werden als Auswahlgesamtheit bezeichnet. Bei einer Vollerhebung ist keine Stichprobenziehung nötig, da die angestrebte Grundgesamtheit der Auswahlgesamtheit entspricht.
Qualität von Stichproben #
Ziel einer Stichprobenziehung bei Wahrscheinlichkeitsauswahlen ist es, eine repräsentative Stichprobe zu ziehen. Eine Stichprobe ist repräsentativ, wenn sie „gut“ ist und die proportionalen Merkmalsverteilungen der Grundgesamtheit möglichst exakt abbildet. Es gibt häufig auftretenden Probleme bei Auswahlverfahren, die diese repräsentative Abbildung gefährden.
Ein großes Problem ist das des Non-Response. Die ausgewählten Proband:innen können nicht befragt werden, weil sie nicht erreichbar sind oder die Teilnahme verweigern. Es entsteht ein Non-Response-Bias. Sind gar keine Daten für die jeweilige Person vorhanden, spricht man von einem Unit-Nonresponse. Gibt es nur Leerstellen im Datensatz, einige Informationen sind aber vorhanden, weil etwa auf bestimmte Fragen nicht geantwortet wird, spricht man von einem Item-Nonresponse.
Bei kleinen Fallzahlen kann es zu Verzerrungen kommen, denn eine Stichprobe bildet umso genauer die Grundgesamtheit ab, je größer sie ist. Ein Selection Bias tritt hier eher auf, da die abhängige Variable weniger variiert. Es tritt eine statistische Verzerrung bei der Auswahl der Stichprobenelemente auf.